Die 1.Halbdistanz – ITT Ferropolis 2010 oder Eisen , mein Miniskus und ich!

Es war soweit, wir – das sind Mike( links ), Rolf (mitte ) und ich der Hans – sind in der Stadt aus Eisen angekommen. Morgen sollte es losgehen, das Projekt Halbdistanz!

Das Wetter war super, 25 Grad am Freitag und unser Camper war zu klein für uns. Na ja, wir waren ja auch nicht zum Campen hier, sondern: Wir wollten Eisen biegen! Auf der Fahrt nach Ferropolis legten wir unsere Taktiken auf den Tisch: vorne mitschwimmen, auf dem Rad angreifen und beim Lauf über uns hinauswachsen! Ja das war der Plan, das hatten wir ja auch schon so oft überall gelesen, in Berichten in den schönen bunten Triathlon- Zeitschriften.

Am Freitag also ging es dann schon los, wir hatten eine lockere Testrunde auf dem Rad geplant und dank dem Cervelo -Test- Team machte ich diese auf dem S3, natürlich in der Topausstattung, denn nur das Beste für die Besten! Nach der Testfahrt gingen wir unsere Räder einchecken. Um 20 Uhr war dann die Wettkampbesprechung, wo unter anderem die Wassertemperatur bekannt gegeben wurde. Bei der Verkündung der Wassertemperatur musste der Veranstalter dann selber lachen: 16,4 Grad- Offiziell! Na ja, ein Morgen später wussten alle das es wohl doch ein wenig kälter war. Den Abend ließen wir in Ruhe ausklingen und träumten von einem Start-Ziel- Sieg in der Stadt aus Eisen!

Der Wettkampfmorgen ging bei mir um 5 Uhr los. Sehr zum Leidwesen der anderen, denn der Start war ja erst um 11 Uhr. Aber schlafen konnte ich nicht mehr. So gab es dann ein Frühstück und zu 8 Uhr konnten wir dann wieder in den Wechselgarten und unsere Räder und Sachen vorbereiten. Unsere Stimmung war gut, die Sonne schien und es konnte eigentlich losgehen. Die Zeit bis zum Start wurde uns dann noch sehr lang, ab 10 Uhr machten wir uns dann fertig und gingen zum Einschwimmen. Das Wasser war kalt, aber gut das wir uns vorher noch Neohaupen zugelegt hatten. Der See lag ruhig wie ein Spiegel vor uns und nun ging es los. Um 11 Uhr war der Start der Profis, 5 Minuten später waren wir an der Reihe. Mein Puls stieg, ich konnte eigentlich keinen klaren Gedanken fassen, dann Start und rein ins Wasser. Ich habe es ruhig angehen lassen, wollte erst mal bis zur 1.Boje locker werden, an der 2.trat mir einer meine Brille runter, keine Panik-einfach weiter dachte ich. Auf der langen Gerade quer über den See hielt ich mich etwas abseits des Trubels, nur weiter bis zur Wendeboje. Dort wieder Stau! Noch 750m dachte ich , die machst Du locker, 500m , dann 250m . War hinter mir noch jemand? Nur nicht umdrehen, dann war ich auch schon raus aus dem Wasser, jetzt schnell Neo runter, Beutel nehmen und aus dem Neo raus, Radsocken an und zum Rad. Ich fühlte mich gut, froh darüber das Schwimmen überstanden zu haben. Ich freute mich auf die Radrunde. Es war eine Superflache und schnelle Runde und dem Veranstalter ein großer Lob * Vollsperrung *! Einfach Super. Auf den ersten 20km sammelte ich fleißig andere ein und hoffte auch einen meiner Mitstreiter einsammeln zu können, aber nix. Bei Kilometer 20 ging es über eine Bahnstrecke, ich voller Siegeswillen raus aus dem Sattel und….da war er: mein Miniskus! Die 1.Runde fuhr ich zuende in der Hoffnung es würde sich legen, Aber leider nicht. Ich fuhr die 2. Rund etwas lockerer an als die 1. und die Schmerzen stiegen weiter, bei der Einfahrt zur letzten Runde kam Mike mir entgegen und ich signalisierte ihm, das ich aussteige. Aussteigen? Nein die nächsten 30km schaff ich auch noch, irgendwie. Ich dachte über alles nach. Warum nicht ne Panne vortäuschen? Dann könnte ich sagen ich wollte ja , sollte nur nicht sein oder so…., aber nein – Durchhalten. Bei der Einfahrt in den Wechselgarten stand fest, das war´s für mich! Ich höre auf! Mein Knie, mein Kopf – keiner wollte mehr. Ich stellte mein Rad ab und warf die Radschuhe daneben. Sollte es das gewesen sein? Einfach so? Wieder nein! So nahm ich den Laufsack vom Hacken und zog die Schuhe an.

Ich dacht nur 4 lumpige Bänder brauch ich , nur 4, sollte doch irgendwie klappen. Es war nun schon 15 Uhr, die Sonne brannte auf die Laufstrecke, 4 Runden totale Hitze. Ich weiß gar nicht wie ich es geschafft habe, fluchend über alles , zwischendurch über mich selber lachen weil ich unbedingt Armbänder haben wollte. Aussehen wie Wolle Petri! Aber angekommen bin ich, und auch Mike und Rolf. Gequält haben wir uns alle und im Ziel haben wir über uns gelacht!

Wir waren einfach nur froh angekommen zu sein, jetzt wollten wir nur duschen und Ruhe! Am Abend war die Siegerehrung, es war ein schöner Ausklang vom Wettkampftag, noch einmal wurden wir unruhig, denn der Veranstalter verloste einen Cervelo Zeitfahrrahmen. Doch leider ging auch dieser Kelch an uns vorbei.

Nach dem sonntaglichen Frühstück fuhren wir dann wieder heim, im Auto schmiedeten wir dann wieder Pläne. Der Plan für den großen Angriff 2011-aber der ist noch geheim.

Wir haben vielleicht nicht das Eisen verbogen, aber das Eisen hat auch uns nicht verbogen!

Sportliche Grüße  Hans!

4 thoughts on “Die 1.Halbdistanz – ITT Ferropolis 2010 oder Eisen , mein Miniskus und ich!

  1. Einfach nur Respekt Hans.Ich weiß was schmerzen sind u. man sagt sich Du hast Dich bis hier her gequält irgendwie stehst Du das durch

  2. Hallo Tri HGWaii, wann kommt der Ironman? Keine Ahnung- Ich glaube ich brauche ein richtiges Tri Team für dieses Ziel. Ich werde mich zum neuen Jahr mal bei Euch bewerben, mal sehen ob ihr mich nehmt. Ansonsten bin ich wieder ok, habe noch bissel frei und greife in Schwerin wieder an! Bis dann Hans

  3. Hallo Hans, sehr schöner Bericht. Ich hoffe du bist bald wieder Fit. Wann kommt der Ironman?

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