August der Starke schaute entzückt vom Himmel – Impressionen vom 14. Moritzburger Schlosstriathlon

Was für eine grandiose Kulisse und was für ein fabelhafter Wettkampf! – Die 14. Auflage des Moritzburger Schlosstriathlons am 13. Und 14. Juni 2015 begeisterte Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen. August der Starke sah bestimmt nicht ohne Stolz vom Himmel auf das Anwesen seines Jagdschlosses mit den vielen Akteuren. Selbst aus dem ehemals feindlichen SchwedischPommern reisten Triathleten an und genossen friedlich die Gastfreundschaft der Sachsen. Nach anstrengender Fahrt wurden sie erst einmal von der einheimischen Bevölkerung mit einem „Schälchen Heeßen“ und „ä Stikkchen Guchen“ empfangen. Maria und Stefan als Orts- und Sprachkundige kümmerten sich nicht nur um ein angenehmes Quartier, sondern organisierten auch das Catering.

Ziel der HSG Triathleten war die Mitteldistanz am 13. Juni mit 1,9 km Schwimmen, 87 km Rad und 21 km Lauf. Schon bei der Anmeldung und Wettkampfeinweisung mit Pasta-Party wurde einem klar, dass diese Veranstaltung ausgezeichnet vorbereitet ist.

Am Morgen des Wettkampftages kletterte das Thermometer schnell in Richtung 30° C. Auch wenn der Veranstalter die Filmmusik „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ *einspielte, konnte man sich die Schlosslandschaft nur schwer im Schnee vorstellen. Die richtige Abkühlung gelang selbst in den wenigen Schattenplätzen nicht. Das Neo-Verbot war daher schon vorauszusehen.

Mit einem donnernden Kanonenschuss begann wahrhaft königlich um 10:50 Uhr der Start für die Frauen. Die Männer folgten 10 Minuten später auf einem Rundkurs im Schlossteich bei Badewannentemperatur und in Gemeinschaft mit dicken Karpfen. Wegen des flachen Wassers konnten hier schon die Lauftalente ihr Können zeigen.

Die nachfolgende Radstrecke war bis auf kurze Kopfsteinpflasterstücke angenehm in schöner Landschaft zu fahren. Die Verpflegungspunkte ließen keine Wünsche offen und einige Wolken schützen zum Glück vor der brennenden Sonne.

Damit für seine Triathlon-Untertanen die Laufstrecke nicht zur Qual wird, erhielt Petrus vom König August die Anweisung, einen Gewitterregen zu schicken. Der Rundkurs vom Schloss durch den königlichen Forst war gut gewählt und enthielt einige Schwierigkeitsgrade. Auch hier wurden die Athleten fürstlich verpflegt. Ein schöner und stimmungsvoller Zieleinlauf rundete das sportliche Vergnügen ab. Jeder Finisher erhielt eine aufwendig gearbeitete Medaille mit dem Jagdschlossmotiv.

Mit den Ergebnissen waren unsere Triathleten auch angesichts des heißen Wetters sehr zufrieden. Rolf Ristow erreichte nach 5:11 h das Ziel, gefolgt von Jens Bertram mit 5:18 h. Mayk Lange absolvierte seine erste Halbdistanz und blieb unter 6 Stunden. Kurz nach ihm kam Toralf Knuth ins Ziel und hatte damit einen deutlichen Leistungssprung erreicht. Auch der ehemalige HSGler Hans-Magnus Holzfuß absolvierte mit einer guten Zeit von 5:26 h die Strecke. Gemeinsam mit Rolf Ristow wird er in vier Wochen die Langdistanz bei der Challenge Roth angehen.

Was wären die Triathleten ohne ihre treuen Begleiterinnen. Christin, Anne, Yvonne, Daniela, Maria, (die leider nicht starten konnte) trotzten Hitze und Regen und hielten alle bei guter Stimmung. Zum Schluss sollen noch zwei nette Sachsen erwähnt werden, die wir kennenlernen konnten: Franziska und Richard. Richard nahm selbst an der Halbdistanz teil und organisierte am Abend gemeinsam mit seiner Schwester und einem Kumpel das abendliche Grillen für uns.

Nach so einem Wochenende kann das Fazit nur lauten: Nächstes Jahr kommen wir bestimmt wieder nach Moritzburg, lieber König August!

Volker

*Das Schloss Moritzburg diente 1974 als Kulisse für den DEFA-Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Ähnlich wie die „Feuerzangenbowle“ ist dieser Film jedes Jahr ein Klassiker in der Weihnachtszeit.

[Text: V. Hertenstein]